Begenung³
Wir sind schon früh da, so früh, dass man fast denken könnte, wir sind falsch. Aber nein, ein Glück, an der St. Petri Kirche stehen schon ein paar Mitarbeiter, die uns erwarten. In Listen eintragen, die Äpfel und Eier, die wir mitgebracht haben, abgeben, bezahlen, Bändchen bekommen und rein in die Kirche.
Mein erster Gedanke: Das hier ist die große Schwester der Eschdorfer Kirche! Die Idee können zwar nicht alle nachvollziehen, aber ich finde schon. Trotzdem sind wir aber noch zu früh und nutzen so die Gunst der Stunde, um uns gute Plätze – weit vorne und in guter Entfernung zur Leinwand – zu sichern.
Nach einigem Warten ist es dann so weit, 14 Uhr und der Gottesdienst geht los. Apfelkostüme, Lobpreislieder mit my terminal., Volxbibeltexte und eine Predigt des Landesjugendpfarrers Tobias Bilz zum Thema Freundschaft. Und wenn man sich jetzt mal umschaut, stellt man fest, dass die Kirche ja doch voll ist!
Gegen 15.30 Uhr werden wir zu den insgesamt 24 Meetingpoints in der Jugendkirche, dem Agricola-Gymnasium und dem Park der Opfer des Faschismus geschickt. Es gibt Seminare und Angebote zu den Themen „mir selbst begegnen“, „anderen begegnen“ und „Gott begegnen“ - also Begegnung³. Jeder kann sich aussuchen, was er jetzt braucht. Es wird Musik gemacht, Kerzen gestaltet, auf dem Seil getanzt, Gipsmasken erstellt, in Sumoanzügen geringt, Kuchen gegessen, Apfelsaft aus unseren Äpfeln gepresst, Rührei aus unseren Eiern gerührt und vieles mehr. An allen Ecken finden Begegnungen statt und es wird viel gelacht. Und weil das Wetter so gut mitspielt, ist es natürlich doppelt schön.
Aber man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist, und so dauern die Meetingpoints auch nur zweieinhalb Stunden. Mit der Dämmerung wandern alle zurück zur Petri-Kirche, wo um 19 Uhr das Konzert mit my terminal. beginnt. Die Stimmung ist gut, die Musik reißt nicht wenige aus den Kirchenbänken auf die Beine, die dann im Gang und vor der Bühne wird ausgelassen tanzen.
Nach gut einer Stunde endet das erste Konzert und alle – sowohl die fleißigen Tänzer als auch die ruhigen Mitsinger und Genießer – freuen sich über die Lunchpakete, die es für alle Teilnehmer kostenlos gibt. Es wird hungrig gemampft: Sandwich, Apfel, Banane, Pick Up.
20.45 Uhr geht es weiter mit dem finalen Konzert: Albert Frey und Band spielen auf, die Texte sind zum mitsingen an die Leinwand geworfen und wieder feiert die ganze Kirche. Im Mittelteil singt und erzählt Albert Frey sogar noch von seinen eigenen Begegnungen mit Gott.
Kurz vor 22 Uhr müssen wir dann aber schon wieder los, damit wir unseren Zug noch abpassen können. Am Bahnhof treffen wir auf verschiedene Gestalten, die auch solche Lunchtüten haben wie wir und freuen uns.
Alle, die da waren, hatten auf jeden Fall einen erfüllten und erfüllenden Nachmittag – und allen, die nicht da waren, kann ich nur sagen: ihr habt was verpasst!
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